Ursulinen im Rathaus
Am 4. Dezember 2024 wurden vier Schulklassen ausgewählt, um die Kommunalpolitik besser kennenzulernen und wie die Politiker im Rat zu handeln. Auch die Ursulinenrealschule entschloss sich, an einer solchen Kommunalsitzung teilzunehmen. Deshalb war der Sozialwissenschafts-Kurs der 9. Klasse bei dieser Sitzung dabei. Der Kurs hatte sich bereits in mehreren Unterrichtsstunden auf die Teilnahme vorbereitet.
Die Kommunalsitzung behandelte diesmal zwei Themen. Der erste Vorschlag lautete, den Verkauf von Lachgas in Köln für Personen unter 21 Jahren zu verbieten, da es häufig als Aufputschmittel missbraucht wird. Viele Jugendliche greifen darauf zurück, da es aktuell schon ab einem Alter von sechs Jahren legal gekauft werden kann. Lachgas ist jedoch nicht nur schädlich für den menschlichen Körper, sondern auch schwer nachzuweisen, wenn es konsumiert wurde. Nachdem die vorbereiteten Fragen der Schüler beantwortet worden waren, fand eine Abstimmung statt, ob der Vorschlag unterstützt werden solle. Die Ursulinen entschieden sich mit klarer Mehrheit dagegen, da sie den Antrag in der vorliegenden Form nicht unterstützen konnten.
Im zweiten Antrag ging es um die Idee, Sensoren an Mülleimern anzubringen. Diese Sensoren sollten es der Müllabfuhr ermöglichen, ihre Routen so anzupassen, dass sie nur die Mülleimer ansteuert, die bereits eine bestimmte Menge an Müll enthalten. Das eingesparte Geld sollte dann für Aufräumaktionen verwendet werden. Auch diesen Vorschlag lehnten die Ursulinen ab, da sie Bedenken hatten, dass die Batterien, die die Sensoren antreiben, bei einem möglichen Brand schwer zu löschen wären.
Nach einer kurzen Pause präsentierten die Klassen ihre Themen noch einmal selbst und diskutierten mögliche Kompromisse, um ihre Vorschläge durchsetzen zu können. Schließlich einigte man sich darauf, den Verkauf von Lachgas insgesamt zu verbieten. So würde niemand mehr – unabhängig vom Alter – legalen Zugang zu diesem Aufputschmittel haben.
Bei der Idee mit den Mülleimern war die Fraktion der Ursulinenrealschule, genannt “URS”, aufgrund der vermuteten Risiken weiterhin unsicher. Sie forderten deshalb einen Testlauf, bei dem in den nächsten 12 Monaten 1.000 Mülleimer in Köln mit Sensoren ausgestattet werden sollten, um die Auswirkungen genauer zu beobachten. Dieser Vorschlag wurde schließlich angenommen.
Zum Abschluss der Kommunalsitzung gab es noch eine kurze Gesprächsrunde, und eine kleine Tombola fand statt. Dabei gewann Jolina, eine Schülerin aus dem Kurs, ein Fußballtrikot mit den Unterschriften der Spieler des 1. FC Köln.
Der Tag der Jugend war aufregend und sehr spannend. Wir freuen uns, wenn wir nächstes Jahr hoffentlich selber einen Antrag in der Kommunalpolitik vorlegen dürfen.